Teilprojekte
Teilprojekt 1
Marburg übernimmt die Leitung des Teilprojektes 1 „Patientendaten aus der Universitätsmedizin“. In diesem Rahmen liefern acht Universitätskliniken Daten aus ihrer stationären Patientenversorgung – diese dienen der Entwicklung der Modelle. Dabei erfolgt von klinischer Seite eine fortlaufende medizinisch-inhaltliche Unterstützung hinsichtlich Datenselektion, Patientenselektion und Interpretation, die Datenausleitung und Verarbeitung erfolgt durch die zugehörigen Datenintegrationszentren, die Datenintegration wird vom Teilprojekt der Datenintegration unterstützt.
In einem weiteren Schritt werden die Daten der ambulant versorgten Patientinnen und Patienten vergleichbar harmonisiert und nutzbar gemacht. Die hier, sowie die in den Teilprojekten 3 und 5 generierten Daten, werden mit der Kohorte des Cosyconet-Registers verglichen.
Die stationären und ambulanten Daten werden genutzt, um in der Modellierung die Krankheitsverläufe verschiedener Phäno- und Endotypen abzubilden und genauer zu Charakterisieren.
Teilprojekt 2
Im Teilprojekt 2 „Statistisches Modell für COPD und BA“ übernimmt der Standort Freiburg die Leitung und fokussiert sich, gemeinsam mit den Standorten Ulm und Hamburg auf
- die automatische Kontextannotation medizinischer Daten
- die Entwicklung von Modellen zur Darstellung des Krankheitsverlaufs sowie
- die Entwicklung von Modellen zur Risikovorhersage verschiedener Ereignisse wie der Exazerbation, welche Längsschnittdaten, Daten von stationären und ambulanten Patienten, Umweltdaten und Biosignalen integrieren.
In einem kontinuierlichen Trainings- und Validierungsprozess werden die Modelle in den ersten Jahren getestet und optimiert, um im Jahr 2027 fertiggestellt zu werden.
Teilprojekt 3
Im Teilprojekt 3 „Daten ambulanter Patienten aus Privatpraxis und sektorübergreifender longitudinaler Verlaufskontrolle“ werden Daten von ambulant behandelten Patientinnen und Patienten aus Ambulanzen von Hochschuleinrichtungen (Essen, Marburg, Homburg) und weiteren ambulanten Versorgungsstrukturen (wie Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) oder Facharztpraxis) gewonnen, die im Rahmen der Studie über einen Verlauf von 1-2 Jahren begleitet werden, und aus den vorhandenen Datenstrukturen extrahiert. Bei den Hochschulambulanzen wird dieses über die vorhandenen Datenintegrationszentren erfolgen. Bei den angeschlossenen MVZs (Medizinischen Versorgungszentren) und Facharztpraxen werden die Daten aus den Praxisinformationssystemen entnommen und dann zusammengeführt.
Teilprojekt 4
Der Standort Berlin leitet im Projektverbund CALM-QE das Teilprojekt 4 „Integration persönlicher Gesundheitsdaten mit Umweltdaten für die Sekundärprävention“. Ziel ist es, eine wesentliche Lücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zu schließen, die personalisierte Intervention zu optimieren und damit das Risiko für stationäre Einweisungen zu reduzieren. Es wird eine Subgruppe mit Smart-Watches oder anderen Wearables ausgestattet, um Aktivität, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung in Echtzeit sowie über weitere Devices Daten über Umweltfaktoren erfassen zu können.
Teilprojekt 5
Im Teilprojekt 5 „Altersspezifische Merkmale von Asthmaexazerbationen: eine pädiatrische Perspektive“ übernimmt Hannover die Leitung. Im Vordergrund steht die Datenanalyse pädiatrischer Asthma-Patientinnen und Patienten, um den Verlauf der Asthmaerkrankung im Kindes- und Jugendalter zu abzubilden. Nach Extraktion und Integration klinischer und diagnostischer Ergebnisparameter, werden diese in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Teilprojektes 2 nach Altersgruppen stratifiziert, um gemeinsame und altersspezifische Exazerbationsmerkmale zu ermitteln.
In einem zweiten Schritt werden ambulante Versorgungsdaten ausgewählter Patientinnen und Patienten aus kooperierenden Praxen und Hochschulambulanzen der Kooperationspartner über einen Zeitraum von zwölf Monaten von 12- bis 18-jährigen Jugendlichen analysiert und zusätzlich über Smartwatches Vitalparameter und tägliche Aktivität in die Datenanalyse integriert. Die Integration von ambulanten und stationären Daten und Klimadaten durch das Teilprojekt der Datenintegration wird es schließlich ermöglichen, Längsschnittverläufe von Exazerbationen bei Kindern vs. Jugendlichen vs. Erwachsenen zu vergleichen.
Teilprojekt 6
Freiburg übernimmt die Leitung des Teilprojektes 6 „Quantitative bildgebende Verfahren bei Exazerbation der COPD“.
Im ersten Schritt werden Patientinnen und Patienten, die wegen akuter Exazerbationen hospitalisiert sind, identifiziert und die Extraktionsmöglichkeiten der bei den Patienten gewonnenen Bildgebungsdaten untersucht. Die Daten werden homogenisiert und für die Analyse vorbereitet. Auf der Grundlage von Modellen werden typische bildgebende Biomarker bei Exazerbationen definiert.
In einem zweiten Schritt werden diese Daten durch klinische Daten, Lungenfunktionsdaten und prognostische Daten ergänzt und exploratorisch analysiert. Darüber hinaus werden Patienteninnen und Patienten, die wegen einer Exazerbation der COPD aufgenommen wurden und bei denen keine CT vorliegt, identifiziert und beide Gruppen im Hinblick auf das klinische Ergebnis verglichen.
Teilprojekt 7
Im Teilprojekt 7 „Statistische Modellierung und Datenintegration“ übernimmt der Standort Erlangen die Leitung. Er erstellt einen Datenmanagementplan nach FAIR-Kriterien (FAIR: („Findable, Accessible, Interoperable, Re-Usable“) – zugänglich in anerkannten Archiven und Repositorien.“ und aktualisiert diesen jährlich und Die Kolleginnen und Kollegen aus Freiburg arbeiten gemeinsam mit dem Standort Berlin und in Abstimmung mit der MII-AG Interoperabilität an der Spezifikation der für das Projekt benötigten Kerndatensatzmodule. Er implementiert eine Schnittstelle für die Übernahme ausgewählter ambulanter Versorgungsdaten aus den kooperierenden Praxen und koordiniert zudem die harmonisierte Integration der für CALM-QE benötigten Datenquellen an den beteiligten Datenintegrationszentren und führt diese Aufgabe für den eigenen Standort durch. Das Team aus Freiburg stellt ein REDCap-eCRF-System für die manuelle Erhebung von Datenelementen, die nicht aus Quellsystemen automatisiert übernommen werden können, für das Projekt zur Verfügung. Zudem organisieren sie jährlich zwei Projectathons mit Beteiligung der Standorte des Projekts zum Nachweis der Implementierung von Teilschritten der Datenintegration.
Der Standort Berlin übernimmt in diesem Teilprojekt die Spezifikation von Kerndatensatzmodulen für die im Projekt benötigten Omics- und Wearable-Daten. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin spezifizieren und implementieren ETL-Strecken für die Integration von Omics- und Wearable-Daten am eigenen Standort und beteiligen sich an den organisierten Projectathons zum Nachweis des jeweiligen Implementierungsstands.
Verbundkoordination – Teilprojekt 8
Der Standort Marburg behält den Gesamtüberblick über das Projekt „Verbundkoordination“, den Fortschritt in den einzelnen Teilprojekte, und unterstützt diese unter anderem durch die regelmäßige Bereitstellung wichtiger Informationen, der Organisation von Meetings, der Erstellung und Aktualisierung von Ansprechpartnern und Verantwortlichkeiten.
Dies umfasst die projektinterne Kommunikation über alle Standorte sowie alle Teilprojekte hinweg und fördert den Informationsfluss und Schnittstellenmanagement zwischen den einzelnen Bereichen.
Ebenso sichert Marburg die externe Kommunikation zu anderen Stakeholdern und interessierten Gruppen, u.a. über Pressemitteilungen, Informationen im Internet, direkter Kontakt mit Patientengruppen, anderen Projektgruppen im Rahmen der MII (z.B. Modul 2 Medical Devices), öffentlichen Veranstaltungen und erstellt Reports über das Projekt.
Die direkten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der jeweiligen Teilprojekte finden Sie bitte unter dem Button: